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Burg Dauchstein (Tauchstein)
Binau, Neckar-Odenwald-Kreis, Baden-Württemberg
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Die sehr kleine Burg ist wohl noch im 12. Jahrhundert erbaut worden. Wann sie zerstört wurde, ist nicht bekannt. Der Bergfried mit 6×6 m Kantenlänge besitzt eine Treppe im Mauerwerk, was bei so einem kleinen Turm ungewöhnlich ist; er ist mit der 2,3 m starken Schildmauer verbunden, hat 20 m Höhe und einen Eingang in 8 m Höhe. Die Ringmauer der Burg ist 1,1 m dick.
Grundriss in: Kunstdkm. von Baden, Bd. 4.4, S. 11
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 144.
Informationen zur Burgruine Dauchstein
(Informationen von einer Tafel bei der Burg)
Die Burg Dauchstein wurde um das Jahr 1100 in staufischer Zeit als Zollburg auf einer schmalen Felsplatte oberhalb des Neckars erbaut. Die damaligen Burgherren waren Lehensträger der Hohenstaufen und hatten das Recht, von den vorüberfahrenden Schiffen Zölle zu erheben. Da sie dies sehr drastisch mit einer über den Neckar gespannten Kette betrieben, wurden sie fälschlicherweise in die Nähe von Raubrittern gestellt.
Der erste urkundlich erwähnte Ritter auf der Burg war Kuno von Dauchstein. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts erscheint Johann von Helmstat als Lehensträger auf Burg Dauchstein. Hundert Jahre später erwirbt Rüd von Bödigheim die Burg und den Ort Birnau, wo er das alte Schloss erbaute, um dort zu wohnen. Die Burg Dauchstein geriet nun allmählich in Verfall.
Es stehen heute nur noch der Bergfried, der mit Mitteln der staatlichen Denkmalpflege wiederaufgebaut wurde, und Teile der alten Schildmauer. Der Palas liegt in Trümmern. Unter dem Bergfried findet sich das sagenumwobene Burgverlies. Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz.
Information zur Geologie des Dauchstein
(Informationen von einer Tafel bei der Burg)
Wie Kalktuff ins Neckartal kommt
Unterhalb der Burg Dauchstein legt sich wie ein felsiger Vorhang ein ganz besonderes Gestein über den Steilhang. Seine gelblich-weiße Färbung verrät, dass es sich dabei nicht um den hier anstehenden rötlichen Sandstein handelt: Unter dichtem Bewuchs können sie hier einen Kalktuff entdecken. Kalkhaltiges Grundwasser, das aus dem höherliegenden Muschelkalk stammt, wird auf tonigen Buntsandstein-Schichten gestaut und sickert am Steilhang aus Klüften hervor. Die Kalkanteile bleiben zurück, und nach und nach wächst eine Kruste aus Sinterkalk heran. Die alte Bezeichnung Kalktuff für das manch-mal poröse Gestein rührt von der Ähnlichkeit zu vulkanischem Tuff, mit dem es aber nichts zu tun hat. Eine weitere Namensvariante ist Duckstein, und von diesem könnte die mittelalterliche Burg Dauchstein vielleicht ihren Namen bekommen haben. Im Jahr 1987 entstand die Infotafel Burgruine Dauchstein als gemeinsames Projekt der Gemeinde Binau und des Naturparks Neckartal-Odenwald. Später wurde sie als Geopunkt in das Besucherinformationssystem des UNESCO Geoparks Bergstraße-Odenwald aufgenommen. Der Geopark Bergstraße-Odenwald erstreckt sich über das Gebiet des Naturparks Bergstraße-Odenwald und ein großes Teilgebiet des Naturparks Neckartal-Odenwald. Er ist Europäischer und Nationaler Geopark und Mitglied im UNESCO Global Network of Geoparks. Naturpark und Geopark setzen sich gemeinsam ein für die Bewahrung des Natur- und Kulturerbes und den Erhalt unserer Kulturlandschaft, für die Förderung von Umweltbildung und sanftem Tourismus sowie für eine nachhaltige Wirtschaft und Regionalentwicklung. Im Mittelpunkt steht die lebendige Beziehung zwischen Mensch, Kultur, Natur und Erdgeschichte.