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Burgruine Dischingen
Gemeinde Stuttgart -- Baden-Württemberg.
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Entstanden ist die recht kleine Burg Ende des 12 Jahrhunderts, zerstört wurde sie 1311. Der Bergfried misst 7,5 m im Quadrat mit 1,7 und 2,6 m dicken Mauern.
Grundriss in: Wein, Band 2 -- Abbildung 10
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 150.
Informationen auf der Tafel
Über die Geschichte der Burg ist kaum etwas bekannt. Aufgrund von Ausgrabungen um 1950 weiß man jedoch, dass die obere Burg Ende des 11. Jahrhunderts vermutlich aus Holz gebaut und durch ein Feuer Ende des 12. Jahrhunderts zerstört wurde.
Danach errichtete man die untere, noch in ihren Grundmauern sichtbare Burg Dischingen. Sie wird im Volksmund als Räuberburg bezeichnet. Ihren eigentlichen Namen erhielt sie von den letzten Besitzern, den Edelknechten von Dischingen. Auch diese Anlage wurde durch ein Feuer im Reichskrieg 1331-1312 größtenteils vernichtet. Anschließend wurde die Burg im 14. und 15 Jahrhundert geplündert. Der zur gleichen Zeit südlich der Burg entstandene Steinbruch, die Dischinger Steingrube, führte zu weiteren Schäden.
Beide Burgen hatten wahrscheinlich die Aufgabe, den von Stuttgart nach Ditzingen führenden Fernweg, den Ditzinger Weg zu sichern.
Der Waldteil Dischinger Wald ist seit dem 16. Jahrhundert aufgeführt und bezeichnet bis heute den Staatswalddistrikt zwischen dem Steinsträßchen, dem Oberen Kirchhaldenweg, der Bergheimer Steige und Weilimdorf.
Der noch gut sichtbare Burghügel trug die in Stein erbaute Kernburg mit dem vermutlich 20 Meter hohen Turm, die 10 bis 20 Meter hohe Schildmauer und ein Wohngebäude, das zum Teil aus Fachwerk bestand.
Davor liegt der tiefe Burggraben, auf dessen äußeren Rand ein Wall aufgeschüttet ist. Diesem wiederum vorgelagert ist ein weiterer Graben von geringer Tiefe und ein zweiter Wall. Beide Wallanlagen waren vermutlich mit Holzbauten bewehrt.
Im Nordwesten war außerdem eine kleine Vorburg eingerichtet.
Der Zugang in die Burg ist unbekannt. Wahrscheinlich war aber nur eine Tür für Fußgänger oder Reiter vorhanden, da keine Auffahrt für Wagen im Gelände zu erkennen ist.