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Burg Gößweinstein
Gößweinstein im Landkreis Forchheim, Bayern
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Die Burg liegt auf einem steilen Fels. Die älteste Nachricht über sie ist von 1076. Auf älteren Grundmauern ist die heutige Anlage hauptsächlich in der Renaissance entstanden.
Grundriss in: Kunstdenkmäler von Bayern, Oberfranken, Band 1, S. 256
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 217.
Informationen zur Geschichte von einer Tafel an der Burg
Das in seiner heutigen Form neugotische Schloss Gößweinstein geht auf eine mittelalterliche Burganlage mit langer Vergangenheit zurück. Sie wird das erste Mal 1076 genannt, als Kaiser Heinrich IV. den in einen Aufstand verwickelten Bischof Burkhard von Halberstadt hier inhaftieren lässt. Es muss sich dabei um eine sehr starke Befestigung gehandelt haben, die als Staatsgefängnis dienen konnte.
In dieser Zeit gab es den Investiturstreit, als sich Papst und Kaiser wegen der Einsetzung neuer Bischöfe zerstritten hatten. Der Papst verbot dem Kaiser die Ernennung von Bischöfen. Da der Kaiser nicht davon ablassen wollte, wurde über ihn der Kirchenbann verhängt. Diese Situation wurde durch kaiserkritische Adlige und Bischöfe ausgenutzt und es gab eine Reihe von Aufständen im Inneren, die Heinrich IV. niederschlagen konnte. Erst durch den Bußgang des Kaisers nach Canossa wurde der Konflikt mit dem Papst beigelegt und der Kirchenbann aufgehoben.
Noch im späten 11. Jahrhundert ging die Burg an den Bischof von Bamberg über und blieb dort bis 1803, als das Bistum mit Bayern zwangsvereinigt wurde. In der Bamberger Zeit diente die Burg als Amtssitz, das heißt als kleiner Verwaltungsmittelpunkt des zu Gößweinstein gehörenden Bambergischen Besitztums. Im Kern der heutigen Anlage ist in seinen Grundmauern eine massive steinerne Kemenate erhalten.
Dem späten Mittelalter der Zeit um 1500 zuzuordnen sind Teile der erhaltenen Außenbefestigung. Das runde Türmchen ist erst eine Zutat der Zeit um 1697, die neugotische Umgestaltung des Turmes und der gesamten Burg erfolgte nach 1890.
Jetziger Grundriss des Schlosses. Unteres nd mittleres Tor noch erhalten. Im Anschluss daran das Hauptgebäude, die ehemalige Kemenate, nördlich vor ihr die quadratische Zisterne. Im Osten die zur Burgkapelle umgestalteten Registraturgebäude des Rentamtes.
Stadtansicht von Gößweinstein mit Burg anno 1787.