Photos
-
01
-
02
-
03
-
04
-
05
-
06
-
07
-
08
-
09
Festung Hohenasperg
Asperg, Landkreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg
Der Hohenasperg
Informationen von einer Tafel nahe der Festung
Inmitten der fruchtbaren Lößlandschaft erhebt sich der Hohenasperg, der als Zeugenberg seine Umgebung um ca. 100 m überragt. Dieses Gebiet war seit der Jungsteinzeit (5500 - 3400 v.Chr.) gern aufgesuchtes und intensiv bewirtschaftetes Siedlungsland.
Im Mittelalter lag die Stadt auf dem Berg, heute trägt er noch eine mächtige Renaissancebefestigung. Die archäologischen Reste der weiter zurückliegenden Zeiten sind heute weitgehend zerstört.
Trotzdem besteht kein Zweifel, dass sich hier in der späten Hallstattzeit bis in die Frühlatènezeit (6. und 5. Jh. v. Chr.) ein bedeutender Fürstensitz befand, denn um den Hohenasperg reiht sich eine Anzahl mit prunkvollen Beigaben ausgestatteter frühkeltischer Grablegen.
Vergleiche mit anderen Machtzentren dieser Zeit, wie zum Beispiel der Heuneburg im Kreis Sigmaringen oder dem Mont Lassois in Burgund, stützen diese Annahme. Diese Höhenbefestigungen beherrschten das Umland mit seinen ländlichen Siedlungen. Zu diesen Dörfern gehörten Hügelgräberfriedhöfe, von denen zahlreiche bis heute erhalten blieben. Die Verstorbenen der Oberschicht erhielten hingegen isoliert liegende Monumentalgrabhügel. Einige davon, wie das Kleinaspergle sind bis heute als Geländedenkmale existent, andere sind bereits völlig verschliffen.
Die älteren Fürstengräber sind verhältnismäßig weit vom Hohenasperg entfernt, wie das Fürstengrab von Hochdorf mit rund 10 km Entfernung. Die jüngeren, wie das Kleinaspergle, liegen am Fuße des Berges. Bemerkenswerterweise besteht zwischen allen Großgrabhügeln und dem Hohenasperg Sichtverbindung.
Informationen zur Historie der Festung
Von einer Tafel an der Festung
Seit dem Mittelalter liegen auf der Bergkuppe die Stadt Asperg und ein befestigtes Schloss. Ab 1535 erfolgt ein starker Ausbau des Berges zur Festung »Hohen Asperg« unter Herzog Ulrich (1487-1550) und die Aussiedlung der Bewohner an den Fuß des Berges und ein Abbruch des Städtchens.
Im Schmalkaldischen Krieg besetzen 1547 kaiserliche spanische Truppen die Festung für 6 Jahre.
1634, im 30jährigen Krieg, erfolgt eine Belagerung durch kaiserliche Truppen. Die Verstärkung der Besatzung wird durch schwedische Truppen erzielt. Mit der hierher geflüchteten Bevölkerung befinden sich ca.2000 Personen auf der Festung.
1635 findet die Übergabe an die kaiserlichen Truppen statt. 1649 erhält die Festung wieder eine württembergische Besatzung. 1670 beginnt zögernd die Verbesserung der Festungswerke.
1675 lässt Herzog Wilhelm Ludwig das Löwentor errichten. 1688, im Dezember, besetzen die in Württemberg eingefallenen Franzosen die Festung kampflos auf die Drohung hin, sonst die Hauptstadt Stuttgart niederzubrennen.
Noch im selben Monat, bei Anrücken des Reichsheeres, verlassen die Besetzer nach Plünderungen und Zerstörungen die Festung. 1693 erfolgt eine erneute, kurzzeitige Besetzung durch französische Truppen. In der Folgezeit verliert die Festung ihre Bedeutung für die Landesverteidigung. Der Hohenasperg wird Garnison und Staatsgefängnis; ab 1894 dient er dem zivilen Strafvollzug des Landes.