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Burgruine Hohennagold
Nagold im Landkreis Calw, Baden-Württemberg
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Die Stammburg der Grafen von Nagold besteht schon seit etwa 1000, die jetzige Burg ist allerdings erst Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden. 1646 wurde sie zerstört und teilweise abgebrochen. Die 2,5 m starke Schildmauer ist 10 m hoch, der Bergfried mit knapp 7,5 m Durchmesser und 2,5 m Wandstärke überragt sie um 7 m. Sein Eingang liegt 9 m hoch.
Grundriss in: Burgwart 1924
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 288.
Informationen von verschiedenen Tafeln im Bereich der Ruine
Vereinzelte Keramikfunde aus römischer Zeit weisen auf eine Nutzung des Berges im 2./3. Jahrhundert hin. Auch für das frühe, bzw. beginnende hohe Mittelalter ist eine Siedlung oder Befestigung nicht auszuschließen. Die Anlage der heute sichtbaren Burg erfolgte um die Mitte des 11. Jahrhunderts durch die Grafen im Nagoldgau, die bald nach ihrem neuen Herrschaftszentrum Tübingen benannt, um 1145 Pfalzgrafen wurden. Sie bauten die Burg von 1153-1162 stark aus. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts ging der Besitz an die Grafen von Hohenberg. Eine Seitenlinie der Hohenberger nannte sich nach Nagold und baute die Burg im 13. und 14. Jahrhundert zur Residenz aus. 1363 wurde sie an die Grafen von Württemberg verkauft und war bis zu ihrer Zerstörung 1645/46 meist mit württembergischen Dienstleuten besetzt.
Rekonstruktionszeichnung: Ansicht der Burg von Norden, nach Eberbach/Schuster, 1935
Die noch erhaltenen Teile der Burg gehören in das 12. bis 17. Jahrhundert. Die im Norden gelegene Vorburg („Turniergarten“) mit erhaltener Umfassungsmauer aus dem 15. Jahrhundert ist durch einen tiefen Graben von der Hauptburg auf der Spornspitze abgetrennt. Mit zu den ältesten Bauteilen gehören Teile der dem Graben zugewandten Schildmauer aus Buckelquadern (12. Jahrhundert). Aus spätstaufischer Zeit stammen der Wohnbau neben dem Tor und der knapp hinter der Schildmauer errichtete runde Bergfried (13. Jahrhundert). Erst im 15. Jahrhundert wurde die äußere Umfassungsmauer mit ihren vorspringenden Türmen als Ausbau zur Sicherung gegen die aufkommenden Feuerwaffen angelegt. Auch der Flankierungsturm an der Nordwestecke der Schildmauer dürfte in diese Ausbauphase gehören.