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Burg Pottenstein

Stadt Pottenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth, Bayern

Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]

Ab 1121 ist Ministerialadel mit dem Namen der Burg bekannt. Sie entstand vermutlich um 1200. 1227 wohnte hier vielleicht die heilige Elisabeth. 1553 wurde die Burg zerstört und aufgebaut.

Grundriss in: Kunstdenkmäler v. Bayern, Oberfranken, Bd. 1, S. 468

Grundriss

[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriß-Lexikon. Seite 473.

Informationen von einer Tafel an der Burg

Burg Pottenstein, älteste Burg in der Fränkischen Schweiz

Von der Dynastenburg zur bischöflich bambergischen Amtsburg

Die Burg Pottenstein, vermutlich eine Gründung des 10. Jahrhunderts zur Sicherung des Gebiets (Besitz des Markgrafen von Schweinfurt als Teil des Frankenreiches) nach Südosten, war nach seiner Vermählung mit der Markgrafentochter Judith, Wohnsitz des Grafen Botho von Kärnten (1027/28 - 1104) aus dem Adelsgeschlecht der Aribonen, der sich seit 1070 „Poto Comes de Potensteine“ nannte. 1117 und 1121 weilte der Pommernmissionar Bischof Otto I., der Heilige, auf der Burg. Einer der Räume ist dem Gedenken an die Heilige Elisabeth, ungarische Prinzessin und spätere Landgräfin von Thuringen, gewidmet, die sich im Jahr 1228 nach dem Tod ihres Mannes und der Vertreibung aus der Wartburg einige Zeit hier auf der Burg aufhielt. Ihr Onkel Ekbert, aus dem Adelsgeschlecht der Andechs-Meranier, war damals Bischof von Bamberg. Bis zur Säkularisation 1803 diente die Burg über 700 Jahre den Bamberger Bischöfen als Amtsburg. Seit 1918 ist die Burg im Besitz der Familie Freiherr und Freifrau von Wintzingerode (1120 erstmals urkundlich erwähnt) aus dem thüringischen Eichsfeld und ein privat geführtes, bewohntes Museum, das vor- und frühgeschichtliche Objekte, eine Waffensammlung, Bücher und Briefe, und drei als Ensembles eingerichtete Schauräume präsentiert. Bei burgenkundlichen Bauforschungen 2004 wurden unter anderem salierzeitliche Gewölbemauern aus der Zeit des Botho von Kärnten neben anderen mittelalterlichen Bauphasen gefunden. Schon bisher galt die 1000-jährige Burg Pottenstein aufgrund der umfangreich vorliegenden Geschichtsforschung als die älteste Burg in der Region der Fränkischen Schweiz, nunmehr kann sie sogar auf Bauteile aus dem 11. Jahrhundert verweisen. Zugänglich sind neben dem Burghof in der Unterburg, in der Oberburg das obere Hauptgebäude (Palas oder Kemenate), das Brunnenhaus (Porzellan, Glas, Hausrat) und die Zehntscheune von 1580/81 mit Ausstellungen zum Zehntwesen von 1500 bis 1900 im Hochstift Bamberg, zur Besitzergeschichte der Burg und Wechselausstellungen. Neben dem Eindruck einer gut erhaltenen Burganlage des 16. Jahrhunderts mit viel mittelalterlicher Substanz bieten sich dem Besucher im parkartigen Burggarten der Oberburg herrliche Ausblicke über Stadt und Landschaft.

Information von einer Tafel zur Burg aus dem Leben der Heiligen Elisabeth

Die Burg Pottenstein, seit 1918 im Besitz der aus dem thüringischen Eichsfeld stammenden Familie Freiherr und Freifrau von Wintzingerode diente im Jahr 1228 der heiligen Elisabeth, Landgräfin von Thüringen als Aufenthaltsort nach dem Tod ihres Mannes, Landgraf Ludwig IV. und ihrer Vertreibung von der Wartburg bei Eisenach. Ihr Onkel, der damalige Bischof Ekbert von Bamberg aus dem einflussreichen Adelsgeschlecht der Andechs-Meranier (wie auch ihre Mutter Gertrud, Königin von Ungarn) gewährte ihr und ihren drei Kindern Hermann, Sophie und Gertrud sowie ihren zwei treuen Dienerinnen Guda und Isentrud Zuflucht auf der Burg Pottenstein, bischöflicher Amtssitz. Von hier aus brach sie auf, um die Rückführung der Gebeine ihres Mannes in die Familiengruft des Klosters Reinhardsbrunn in Thüringen zu begleiten. Der Landgraf war auf dem vierten Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. in Otranto (Süditalien) an einer Seuche gestorben.

Sowohl durch ihre vorbildliche Armenspeisung als auch die Hospitalgründung in Marburg 1228 leistete die Landgräfin einen zukunftsweisenden Beitrag für die Armen- und Krankenfürsorge der folgenden Jahrhunderte. Manch Legenden und Geschichten ranken sich seither um die sehr bald Heiliggesprochene über ihre Güte und Mildtätigkeit zu den Armen, Kranken und Schwachen. Dieses Vorbild hinterließ bis heute einen tiefen Eindruck. In der Burg Pottenstein ist im ältesten Teil des Hauptgebäudes eigens ein Zimmer zum Gedenken an die Heilige Elisabeth eingerichtet, das „Elisabeth-Zimmer“.

Nicht nur das Leben der Heiligen lebt in der Erinnerung weiter, sondern auch ihr Name. „Elisabeth“ ist mit all seinen Variationen gerade in der Fränkischen Schweiz noch sehr gebräuchlich.

Geo-Koordinaten

Burg Pottenstein

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