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Burg Stettenfels

Ortschaft Untergruppenbach im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg

Informationen von einer Tafel bei der Burg

Die Geschichte der Burg Stettenfels

Breit, mächtig und weithin sichtbar thront die Burg Stettenfels über Untergruppenbach.

Im 11. Jahrhundert erbaut, war sie vermutlich eine fränkische Reichsburg. Später wechselte der Besitz an die zahlreichen Grafen der umliegenden Ortschaften.

Ab dem Jahre 1356 waren Burg und Herrschaft Stettenfels in den Händen des Burkhard von Sturmfeder. Es folgten weitere private Herrschaften bis im Jahre 1504 Herzog Ulrich von Württemberg im Pfälzer Krieg Burg und Herrschaft Stettenfels eroberte und sie seinem Vertrauten Konrad Thumb von Neuburg 1507 zum Lehen gab.

Die Erben Konrad Thumbs verkauften 1527 an Philipp von Hirnheim, der hier 1536 die Reformation durchführte. 1551 erwarb Graf Anton Fugger, der Neffe Jakobs des Reichen die Burg Stettenfels. Sein Sohn Hans baute 1575 die Burg mit beträchtlichen Kosten zu einem Renaissanceschloss um. Daher auch die heutige Doppelbezeichnung Burg-Schloss Stettenfels.

Der Stettenfels blieb bis zum Verkauf an den Herzog Karl von Württemberg im Jahre 1747 im Besitz der Familie Fugger. 1829 kaufte die Gemeinde Untergruppenbach den Besitz. Es folgten 1852 der Rotgerber Friedrich Korn aus Calw, 1858 Anton Mayer, Kaufmann aus Hamburg, 1881 der Gutsherr Friedrich Bürkle und 1888 schließlich der Landwirt Christian Hildt aus Weinsberg.

1901 übernahm der Jurist und Oberst Dr. Walter Putsch aus Köln den Besitz und baute ihn im Stil der Jahrhundertwende um. 1918 wurde die Burg Sitz der Familie Haldenwang. Der Schuhfabrikant Siegfried Levy aus Kornwestheim erwarb im Jahre 1924 Burg und Anwesen und errichtete ein anerkanntes Gestüt. Als Jude musste er 1937 unter dem Druck des Naziregimes zwangsverkaufen und floh nach Südafrika. Reichsbauminister Speer wollte nun eine Ordensburg errichten und Untergruppenbach zu einem Vorzeigeort machen. Bevor jedoch größere bauliche Maßnahmen getätigt werden konnten, brach der Krieg aus.

1945 kam der durch die Wirren des Krieges schwer in Mitleidenschaft geratene Stettenfels unter amerikanische Vermögensverwaltung. 1946 pachtete das Hilfswerk der ev. Kirche die Burg und richtete darin ein Freizeit-, Gilden und Altersheim ein.

1951 wurde der Stettenfels im Wiedergutmachungsverfahren an die Witwe von Siegfried Levy zurückgegeben. Sie verkaufte ihn 1957 an Dr. Friedrich Spieser-Hunenburg, der die Burg 37 Jahre lang besaß. Seine Erben verkauften schließlich an den Fleiner Architekt Roland Weimar, der sich seither um die dringend notwendig gewordene Renovierung kümmert und die Burg Stettenfels Stück für Stück einer neuen Nutzung zuführt.

Geo-Koordinaten

Burg Stettenfels

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