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Strahlenburg
Schriesheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg.
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Die dargestellten Grundrisse weichen voneinander ab. Der hier gezeigte stammt aus Burgen und Schlösser 1990-I. Begonnen wurde die Burg durch Konrad v. Strahlenburg. Der Palas erhielt 1340 ein weiteres 3. Stockwerk. Der Zwinger entstand im 15. Jahrhundert. 1733 wurde die Burg teilweise abgebrochen. Die Schildmauer ist 3 m stark und 13 m hoch. Der Bergfried hat 7 m Durchmesser mit 2,5 m dicken Wänden. Er ist 30 m hoch, hat 8 Stockwerke und einen Eingang 12,5 m über dem Hof.
Grundriss in: Kunstdenkmäler v. Baden, Band 10; Burgen und Schlösser 1990-I; Cohausen, Nr. 193; Buchmann, S. 193
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 591.
Informationen von einer Tafel bei der Burg
Geschichte der Strahlenburg
Das Schloss Strahlenberg wurde um 1235 von Conrad I. von Strahlenberg rechtswidrig auf dem Grund und Boden des Klosters Ellwangen erbaut. Conrad I. wurde daher durch ein kaiserliches Gericht gezwungen, den größten Teil seines Schriesheimer „Eigentums“ an den Abt des Ellwanger Klosters zu übertragen. Burg und Grundbesitz erhielt er allerdings später als Lehen zurück und gründete zu Füßen der Strahlenburg eine Stadt.
Der Bau der Burg erfolgte in zwei Abschnitten. Zuerst wurden ein 30 m hoher Bergfried sowie der innere Mantel der Anlage errichtet. Im 14. Jahrhundert kam der im gotischen Stil gehaltene Palas hinzu. Es handelt sich dabei um das eigentliche Wohngebäude der Burg. Im 3. Stock des Palas befand sich ein großer Rittersaal, der als einziger Raum auch zur Südfassade hin Fenster besaß. Drei dieser Fenster sind heute noch zu sehen. Unter dem Dach befand sich ein Getreidelager, das als Lebensmittelreserve bei Belagerungen dienen sollte. Die Wasserversorgung der Burg wurde durch einen tiefen Brunnen im Innenhof sichergestellt.
Die Strahlenburg vor ihrer Zerstörung - Rekonstruktion von vor 1500, Hermann Brunn - 1200 Jahre Schriesheim
Der Zugang zur Strahlenburg erfolgte über eine Zugbrücke. Durch einen Vorhof gelangte man in die Unterburg und den Innenhof mit Palas und Bergfried. Dieser zentrale Bereich wurde von einer bis zu 3 m mächtigen Ringmauer gesichert.
Das Schloss brannte um 1500 weitgehend aus, zurück blieb eine Ruine. Der vom Feuer verschonte Nordteil der Strahlenburg wurde 1733 abgebrochen. Mit den Mauersteinen friedete man den Schlosswingert ein, um den zunehmenden Traubendiebstahl zu unterbinden. Diese Mauer unterhalb der Burgruine ist heute noch sichtbar.
Die Strahlenburg heute
Um 1900 richtete man einen Gastronomiebetrieb in der Strahlenburg ein. Der Burggasthof Strahlenburg wird bis heute betrieben. Von seinem Burgsaal aus eröffnet sich ein Schöner Ausblick über Schriesheim und die Rheinebene.
Die Strahlenburg war seit jeher das bekannteste Wahrzeichen Schriesheims. Davon zeugt beispielsweise auch ein Festwagen, der 1935 für den ersten Festzug des alljährlich stattfindenden Mathaisemarkts geschmückt wurde.