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Burg Trifels
Gde. Annweiler o. Trifels, Kreis Landau-Bergzimmern, Rheinland-Pfalz
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Die Reichsburg bildet mit den je ca. 400 m entfernten Burgen Anebos und Scharfenberg eine Gruppe. Sie ist noch im 11. Jahrhundert begonnen worden. Ihre heutige Form in schönen Buckelquadern erhielt sie durch Kaiser Heinrich VI. um 1200. Sei war Hort der Reichskleinodien. Nach einem Brand 1602 wurde sie verlassen. Hier wurde Richard Löwenherz gefangen gehalten. Die Burg wurde ab 1882 und nach 1938 wieder hergestellt. Eine Besonderheit ist der ca. 18 m hohe Brunnenturm an der Nordseite. Der Wohnturm mit 12,7 × 9,2 m Grundfläche hat 14,5 m Höhe, 3 Stockwerke und 2,5 m starke Mauern, in denen die Treppe läuft.
Grundriss in: Dehio, Rheinland-Pfalz, S. 30; Hotz Z 52; Piper, fig. 143; Schuchardt, S. 247; Naeher, S. 162; Burgen u. Schlösser i.d.d Pfalz, Nr. 10; Burgen der Salierzeit, Bd. 1, S. 68; Ebhardt I, Abb. 619
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 612.
Stauferstele Nummer 6
An der Burg Trifels steht auch die Stauferstele No. 6. Weitere Informationen über diese Stelen finden sich auf deren Webseite.
Informationen von Tafeln bei der Burg
Kurze Historie
1081 wurde die Burg Trifels auf dem Sonnenberg erstmals erwähnt. Ihre Blütezeit erlebte sie unter den Stauferkaisern. Sie war Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, die heute als Nachbildungen in der Schatzkammer zu sehen sind. Außerdem diente sie als Staatsgefängnis. Berühmtester Gefangener war der englische König Richard Löwenherz. Nach dem Verfall im 16. Jahrhundert wurde die Burg Trifels zwischen 1938 und 1966 in Teilen wieder aufgebaut.
Trifels - der Name
Der Name „Trifels“, gleich Dreifels rührt möglicherweise von der Dreiteilung des Felsenriffs her, auf dem die 3 Burgen Anebos, Scharfenberg und Trifels liegen. Heute gilt er ausschließlich der Gipfelburg auf dem Sonnenberg (494 m).
Der Trifels einst aus einer Vielzahl von Gebäuden bestehend, war das einstige, von einer geschlossenen Ringmauer umfangene Areal der Burg nach Osten hin ursprünglich wesentlich größer. Auf der von jeder Bewaldung freigehaltenen Kuppe des Sonnenberges, von terrassierten Äckern und Obstwiesen umgeben, thronte die Burg Trifels. Ihre erhabene Lage stellte eine von weither sichtbare Machtdemonstration dar.
Älteste Darstellung des Trifels aus dem 16. Jahrhundert
Gleichzeitig gewährleistete der Fernblick die sofortige Wahrnehmung möglicher Angreifer. Als Gipfelburg die allein schon durch die natürlichen Gegebenheiten des nach allen Seiten steil abfallenden Felsplateaus „befestigt“ war, galt der Trifels im Mittelalter als schwer einnehmbar. Deshalb nutzte man ihn als „Tresor“ für die Reichskleinodien und als Gefängnis. Auf dem Areal des heutigen Parkplatzes „Schloßäcker“ versammelte Heinrich VI. (┼ 1197) im Mai 1194 seine Streitkräfte, um nach Italien aufzubrechen, von wo er ein Jahr darauf siegreich mit dem Normannenschatz wiederkehrte.
Mehr als 100.000 Besucher besichtigen jährlich den Trifels, der zu den ältesten Burgen in der Südpfalz gehört. Doch präsentiert er sich heute nicht mehr in seinem rein mittelalterlichen Erscheinungsbild, auch wenn die wuchtige, steil aufragende Architektur vielleicht zunächst diesen Eindruck erwecken mag. Sein jetziges Aussehen wird hauptsächlich bestimmt von Bauelementen aus staufischer Zeit (Ende 12. und erste Hälfte 13. Jahrhundert), aus der zweiten Hälfte des 13. und dem 14. Jahrhundert sowie aus dem 20. Jahrhundert.
Zur Baugeschichte
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In salischer Zeit (1024-1125) begann der Bau einer großräumigen Burganlage aus Stein- und Fachwerkbauten.
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Anno 1081 wird die bestehende Burg im Besitz des Diemarus de Triveils erstmals urkundlich erwähnt.
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In staufischer Zeit (1138-1254) erfolgt ein repräsentativer Aus- und Umbau des Trifels als Reichsburg. Zwei entscheidende Phasen sind erkennbar:
- kurz vor 1190: Die Turm und Bauphase I des Palas, vermutlich unter Heinrich VI. und seinem Bruder Philipp von Schwaben (Nachfolger als König)
- um 1230: Die Bauphase II des Palas und Brunnenturm, vermutlich unter Friedrich II. (Sohn Heinrichs VI.) und dessen Sohn Heinrich (VII.)
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Im Spätmittelalter und in früher Neuzeit (1254-1600) wurden immer wieder einzelne Baumaßnahmen durchgeführt.
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Seit dem 17. Jahrhundert erfolgt ein allmählicher Verfall bis zu den ersten Restaurierungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert.
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1938-1945/46 wurde ein Neubau des Palas nach Plänen von Rudolf Esterer durchgeführt.
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1954/55 und 1989/90 erfolgt die Errichtung der beiden Kastellanshäuser.
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1964-66 gibt es eine Erhöhung des Hauptturmes um ein Geschoss.
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1973/74 wird die Erneuerung der nördlichen Ringmauer vollzogen.