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Burgruine Windeck
Auf dem Schlossberg, Weinheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg.
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Die Burg wird 1125 urkundlich genannt, zerstört wurde sie 1674 durch Franzosen. Der konische Bergfried ist 28 m hoch, sein Einstieg liegt in 12 m Höhe, er hat 4 Stockwerke, der Durchmesser an der Basis ist 8 m, die Wandstärke 2,7 m. Die Ringmauer ist 1,4 m stark.
Grundriss in: Cohausen, Nr. 234; Naeher, S. 122 , Kunstdkm. v. Baden, Mannheim-Ld., S. 441; Hotz-Pfalzen, Z. 93;
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 671.
Informationen
[Informationen auf der Informationstafel bei der Burg]
Ausschnitt aus dem Weinheim-Stich von Matthäus Merian in Topographia Palatinatus Rheini, Frankfurt/Main 1645.
Auf einem 222 m hohen Bergkegel, dem Schlossberg, östlich der Stadt Weinheim liegt die Burg Windeck.
Die Burg wurde zum Schutze des umfangreichen Lorscher Besitzes in den Jahre nach 1109 erbaut. Da die Burg allerdings auf Besitz der Propstei Michelstadt gebaut worden war, kam es zu Auseinandersetzungen, die 1114 zur ersten Zerstörung der Burganlage führten. Nach 1125 begannen die Wiederaufbauarbeiten.
Als das Kloster Lorsch 1232 seine Selbstständigkeit einbüßte, wurde sein Besitz zwischen dem Erzstift Mainz und der Pfalzgrafschaft aufgeteilt. Die Burg Windeck kam zunächst an die Pfalzgrafschaft und wurde 1344 nach mehreren Wechseln zwischen Pfalz undMainz endgültig der Pfalz zugeschlagen. Auf der Burg selbst saß kein Adelsgeschlecht, sondern vom Pfalzgrafen ernannte Burgmänner. Mehrere Orte waren verpflichtet, die Burg und ihre Besatzung zu unterhalten, so Oberflockenbach, Steinklingen, Wünschmichelbach, Heiligkreuz, Rittenweiler, Rippenweier und das Müll.
Auf dem Stich von Merian um 1620 ist die Burg noch unversehrt dargestellt. Sie litt allerdings im 30-jährigen Krieg (1618-1648) so sehr, dass 1663 Ausbesserungsarbeiten nötig waren. 1674 wurde die Burg unter dem französischen General Turenne weiter zerstört und in der Folge als unbewohnbar bezeichnet. 1803 ging die Windeck aus dem Besitz der Kurpfalz an den badischen Staat über, der die Ruine 1900 an den Grafen von Berckheim verkaufte, dem in Weinheim u.a. das Schloss mit dem Schlosspark gehörte. Graf Berckheim ließ das Mauerwerk sichern und teilweise wiederherstellen. Seit 1978 ist die Windeck im Besitz der Stadt Weinheim, die umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchführen ließ.
Von den Bauten des 12. Jahrhunderts ist kaum etwas erhalten.
Der 28 m hohe Bergfried, vermutlich ein Bau des 14. Jahrhunderts, ist der am besten erhaltene Bauteil der Anlage. Der ursprüngliche Zugang über das Burgtor war kleiner und nicht mit einer Treppe, sondern nur über Leitern erreichbar. Im Fußboden befindet sich das Angstloch, der Eingang zum 11 m tiefen Verlies.
Im Burghof wurde bei den Restaurationsarbeiten der alte Brunnen aufgedeckt. Er ist 26 m tief in den Felsen gebohrt. 2 m über der Sohle zweigt ein Stollen ab, der nach 50 m unterhalb der Ruine auf ihrer Ostseite mündet.
Information auf einer Tafel an der Ruine
Windeck, als Schutzburg des Klosters Lorsch nach 1100 erbaut, wurde sie Ende des 17. Jahrhunderts zerstört. Eine Seltenheit ist die in die Mauerdicke des Bergfrieds eingelassene Wendeltreppe.
Erneuter Besuch: 11/2019