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Ruine Lomersheim (Rotenburg)
Gemeinde Mühlacker-Lomersheim, Enz-Kreis, Baden-Württemberg
Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]
Von der 1817 gesprengten Burg hat sich neben Mauerresten der Stumpf eines Wohnturms erhalten.
Grundriss aus: Antonow, S. 376
Hinweis: Der im Buch abgebildete Grundriss entspricht nicht der vor Ort vorgefundenen Mauerreste.
[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 384.
Informationen von einer Tafel bei der Burg
Burgruine der Edelfreien Herren von Lomersheim.
Ritter Walther von Lomersheim stiftete 01. Januar 1138 dem Zisterzienser-Orden sein Erbgut im Eckenweiler zur Gründung eines Klosters; 1147 nach Maulbronn verlegt…
Weitere Informationen von einer Tafel bei der Ruine
Eppinger Linien
Die Eppinger Linien wurden von 1695 bis 1697 zur Verteidigung gegen die Expansionsbestrebungen Ludwigs XIV. von Frankreich unter dem Oberkommando des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden errichtet. Sie erstreckten sich zwischen Sinsheim im Norden und Pforzheim im Süden.
Zu einer ernsthaften Bewährungsprobe im Gefecht ist es nicht gekommen - die Franzosen unter General Melac hatten nach Inspektion der Linien von Angriffen abgesehen. Bereits mit dem Frieden von Rijswijk im Oktober 1697 verlor die Anlage vollends ihre Bedeutung.
Wallanlagen und verschiedene Redouten sind noch heute in teilweise imposantem Ausmaß erkennbar, während Chartaquen (Holztürme), Palisaden und Verhack (ineinander gefällte Bäume) nicht erhalten sind. Nachbauten von Chartaquen sind jedoch an verschiedenen Standorten entlang der Linien zu besichtigen.
Lomersheim
Lomersheim war eine Etappe der Wachfeuer-Linie, welche von Pforzheim nach Vaihingen führte und der schnellen Verständigung der Truppenteile untereinander diente. Die Eppinger Linien verliefen bergseitig von der Löffelstelz bis zum Burgturmstumpen und waren gegen den Hang mit Palisaden und einem Verhack geschützt. Der mittels Blockaufbauten erhöhte Lomersheimer Burgstumpen wurde ohne großen Bauaufwand in die Eppinger Linien integriert.
Die 100 hier einquartierten Arbeiter wurden während der Schanzarbeiten von Husaren gesichert, die seit März 1697 auch über zwei Geschütze (Siebenpfünder) verfügten.
Die Linie selbst verlief vom Turmrest senkrecht den Berg hinab bis an das Lomersheimer Straßentor, von dort über die Enz und in einem Wassergraben durch das Enztal den Hang hinauf. Von der dortigen Chartaque (hölzerner Wachturm) konnten das Enztal und der Weg nach Großglattbach überwacht werden. Wegen der Steilheit des Berges bestand der Schutz hier lediglich aus Verhack (ineinander gefällte Bäume) und einer großflächig gerodeten Waldfläche, die dem Gegner keine Deckung bot.
Von der Wegeverbindung nach Großglattbach führte der Graben in westlicher Richtung am Südhang des Enztals entlang. Der Erdwall ist durch den felsigen Boden noch sehr gut erhalten. Auch hier befanden sich im Vorfeld der eigentlichen Verteidigungsanlage ein gerodeter Be‘reich sowie ein Verhack. Noch Ende des Zweiten Weltkriegs diente der Erdwall (selbst ohne Verhack, Rodung und Palisaden) als Verteidigungslinie gegen vorrückende französische Einheiten.